Bio- & Neurofeedback

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Was ist Bio- & Neurofeedback?

Biofeedback ist eine computergestützte Therapiemethode. Innerkörperliche Prozesse, die normalerweise nicht bewusst wahrgenommen werden, werden in Echtzeit gemessen und dem Trainierenden so zurückgemeldet (z.B. durch Bilder, Töne oder Vibration), dass dieser lernen kann, selbst Einfluss darauf zu nehmen.

Neurofeedback ist eine Teildisziplin vom Biofeedback, bei der sich die Rückmeldung direkt auf die Funktion des Gehirns bezieht, z.B. über das EEG, also die elektrische Gehirnaktivität.

Wie kann Bio- und Neurofeedback helfen?

Wenn wir beispielsweise Angst haben, reagiert unser Körper in einem typischen Muster, das wahrscheinlich jeder kennt: uns stockt der Atem, die Hände werden kalt und schweißig, das Herz schlägt bis zum Hals, vielleicht fangen wir an zu zittern, vielleicht haben wir einen Kloß im Hals, vielleicht werden wir rot im Gesicht. Im schlimmsten Fall kriegen wir kein Wort mehr heraus oder bekommen Panik.

Mithilfe des Biofeedbackverfahrens können wir lernen, gezielt die Temperatur in den Fingern zu erhöhen, die Schweißdrüsenaktivität zu senken, sowie den Puls zu verlangsamen. Wir lernen, welche Rolle unsere Atmung in diesem Prozess spielt und wie wir diese gezielt zur Beruhigung einsetzen können.

Mithilfe des Neurofeedbackverfahrens können wir zusätzlich auf unsere Gehirnaktivierung Einfluss nehmen, denn auch hier spiegelt sich unsere Angst in Form von Veränderungen der Zusammensetzung der Gehirnwellen in ganz bestimmten Arealen.

Letztendlich liegt jedem  emotionalen  oder geistigen  Zustand ein  bestimmtes Aktivierungsmuster in unserem Gehirn zugrunde. Beim Neurofeedback können wir anhand des Wissens um normale Gehirnaktivierungen lernen, unsere alten Muster zu modulieren, bzw. neue zu erlernen.

Bei welchen Krankheiten oder Problembereichen kann Bio- und Neurofeedback hilfreich sein?

Bio- und Neurofeedback ist besonders hilfreich bei den sog. Funktionellen Störungen. Hier liegen keine organischen Defekte vor, dennoch zeigt die Gehirnfunktion Abweichungen, die im Alltag zu Problemen führen. Hierunter fallen zum Beispiel

  • Konzentrationsstörungen, z.B. im Rahmen von AD(H)S
  • Ängste
  • Migräne und andere chronische Schmerzzustände
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Störungen aus dem autistischen Spektrum
  • Erschöpfungszustände; „Burn out“
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Bluthochdruck
  • Schlafstörungen
  • Tics und Zwänge
  • Depressionen

Aber auch bei organischen Erkrankungen kann Bio- und Neurofeedback einen Beitrag zu mehr Lebensqualität leisten, z.B.

  • Schlaganfall
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Epilepsie

Wie lange dauert eine Behandlung mit Bio- und Neurofeedback?

Eine Therapiesitzung dauert 1 Stunde.

Die Anzahl der benötigten Sitzungen richtet sich nach dem Beschwerdebild und individuellen Faktoren. Beim Bio- und Neurofeedbackverfahren handelt es sich um eine Lernmethode, sodass eine wiederholte Anwendung mindestens 1x pro Woche notwendig ist.

Im Bereich Biofeedback können bereits 5 Sitzungen einen guten Erfolg bringen, zum Beispiel beim sog. Herzratenvariabilitätstraining. In der Regel sind jedoch ca.20 bis 30 Sitzungen erforderlich.

Ist das Bio- und Neurofeedbackverfahren wissenschaftlich fundiert?

Ja. Mittlerweile existieren viele wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit des Bio- und Neurofeedbackverfahrens bestätigen.

In meiner Praxis lege ich großen Wert darauf, Trainingsprotokolle einzusetzen, die wissenschaftlich bestätigt und in der Praxis bewährt sind. Darüber hinaus arbeite ich mit Normdatenbanken.